„Manchmal braucht selbst der Sommer eine Pause.“ – Katrin
Die Sommermonate hatten es dieses Jahr echt in sich. Während der 1. Juli mit solcher Hitze startete, dass ich kurzerhand „hitzefrei“ genommen habe, fühlte es sich gegen Ende des Monats schon fast herbstlich an. Die Temperaturen sind gefallen, die Tage wirken irgendwie stiller, und man spürt deutlich: Der Sommer tanzt gerade aus der Reihe – oder macht vielleicht einfach mal selbst eine kleine Pause. Wenn sogar der Sommer eine Pause braucht, sollten wir uns vielleicht öfters eine Pause zugestehen?
Pause vom Alltag oder Pausen im Alltag?
Wann ist es eigentlich besser, wirklich eine Pause einzulegen – und wann hilft es mehr, den Tag gut zu strukturieren, vielleicht sogar bewusst zu verplanen?
Meine Erkenntnis im Juli: Manchmal gibt es nicht das Eine „richtig“. Es kommt auf das eigene Energielevel, den Rhythmus und das Bauchgefühl an. An manchen Tagen schenkt mir eine klare Struktur mit kleinen Auszeiten echte Kraft. An anderen Tagen ist, es einfach mal auf sich zukommen lassen, angesagt – und zwar ganz bewusst.
Urlaub als Einzige Erholung im Jahr?
Im August waren meine Familie und ich zwei Wochen in Südtirol: Es war wunderschön. Wir waren wandern, haben die Natur und die Marillen genossen und sind als Familie enger zusammengerückt. Gleichzeitig war es auch heiß – manchmal fast zu heiß – und wie das im Familienurlaub eben so ist: Es ist nicht immer leicht, allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich dann schnell in der Vermittlerrolle lande, für Harmonie sorgen und es gerne allen recht machen will. Das klappt nie, bei zwei Erwachsenen, einem Kind und einem Hund. Das Gute daran ist, ich merke es und dann kann ich es auch verändern.
Diese Erkenntnis hat mir noch einmal gezeigt, wie entscheidend es ist, auch im Alltag ganz bewusst Ruheinseln für mich selbst einzuplanen. Und zwar nicht erst dann, wenn zufällig Zeit übrig bleibt, sondern fest und verbindlich – als wichtiger Termin mit mir selbst. Damit nicht der Familienurlaub mit so vielen Erwartungen angegangen wird, sondern auch der Alltag kleine Urlaube mit mir beinhaltet. Zum Beispiel ein Spaziergang im Wald, ohne Handy, ohne Kopfhörer, mit Hund. Einfach laufen, schauen und den Naturgeräuschen zu hören.
Denn nur wenn wir selbst auftanken, können wir unsere Care-Arbeit leisten, für andere da sein und uns mit Freude einbringen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, immer alles zu geben. Es ist Selbstfürsorge, sich und die eigenen Bedürfnisse genauso ernst zu nehmen.
Nochmal, weil es so wichtig ist und ich es gar nicht oft genug sagen kann:
Pausen sind individuell: Mal schenkt Struktur Kraft, mal tut es gut, den Tag einfach fließen zu lassen.
Erholung ist nicht nur Urlaub: Kleine Ruheinseln im Alltag sind genauso wichtig wie zwei Wochen Auszeit im Jahr.
Selbstfürsorge ist essenziell: Nur wenn ich meine eigenen Bedürfnisse ernst nehme, kann ich auch gut für andere da sein.
Bewusst planen statt warten: Ruhezeiten sind keine Restzeiten – sie verdienen feste Termine mit mir selbst.
Frage an dich:
Wie sorgst du im Alltag für deine ganz persönlichen Ruheinseln?
Ausblick
Im August habe ich Kraft gesammelt – ab September bin ich wieder mit frischer Energie in meiner Praxis für euch da. Ab Mitte September nehme ich auch wieder neue Patient*innen auf.
Wie ich es im Alltag schaffe, den Fokus zu halten und was ich in meinen Me-time Pausen mache, verrate ich im September.