Sonne tut gut – das spüren wir sofort. Wärme auf der Haut, Licht im Herzen, neue Lebenskraft. Doch gleichzeitig schwingt bei vielen sofort der Gedanke mit: „Achtung Sonnenbrandgefahr!“

Als Kinder haben wir gelernt, dass Sonnenschutz gleichbedeutend ist mit Eincremen, und dass es gefährlich sei, ohne Schutz in die Sonne zu gehen. Doch stimmt das wirklich noch in dieser Form? Oder ist es an der Zeit, unser Verhältnis zur Sonne  und zum Sonnenschutz neu zu betrachten?

In der Naturheilkunde verstehen wir den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Umwelt. Genau so dürfen wir auch mit dem Thema Sonnenlicht umgehen: spüren, was uns gut tut, naturverbunden und mit Vertrauen in die Selbstregulation unseres Körpers.


Was schützt uns wirklich?

1. Der beste Schutz ist oft ganz einfach:

– meide die Mittagssonne
zwischen 11 und 15 Uhr
– suche Schatten, vor allem an den ersten heißen Tage
– trage leichte, natürliche Kleidung und eine Kopfbedeckung

Diese Maßnahmen sind oft wirkungsvoller als jede Creme.


2. Natürliche Öle 

Einige Pflanzenöle wie Himbeersamenöl oder Karottensamenöl bieten einen leichten UV-Schutz. Doch dieser ist nicht zuverlässig messbar und reicht bei starker Sonneneinstrahlung meist nicht aus. Als Ergänzung oder zur Hautpflege nach dem Sonnenbad sind sie aber durchaus wertvoll.


3. Mineralische Sonnencremes, wenn mehr Schutz nötig ist

Wenn längere Aufenthalte in der Sonne anstehen, kann eine mineralische Sonnencreme auf Naturbasis sinnvoll sein. Diese arbeitet mit physikalischem Filter (z. B. Zinkoxid), ohne hormonaktive oder umweltschädliche Stoffe. Wichtig: bewusst einsetzen, nicht als Dauerlösung.


Sonnenschutz von innen, Nährstoffe für deine Haut

Auch über die Ernährung und gezielte Mikronährstoffzufuhr lässt sich der Hautschutz auf natürliche Weise stärken:

– Astaxanthin: ein kraftvolles Antioxidan
– Beta-Carotin, Vitamin C & E: unterstützen die Zellen bei Regeneration
–  Zink, Selen, Omega-3: fördern den natürlichen Hautschutz
– Calcium: oft übersehen, doch besonders bei empfindlicher Haut oder Sonnenreaktionen (z. B. Sonnenallergie) interessant


Vitamin D tanken

Viele Menschen meiden die Sonne, Deutschland ist allgemein ein Vitamin-D-Mangel Gebiet. Um Vitamin D aufzunehmen sollte man so lange mit wenig Kleidung in die Mittagssonne, bis sich die Haut leicht rötet – kein Sonnenbrand!
Denn Vitamin D  ist essenziell: für Immunsystem, Hormonbalance, Haut und Stimmung. Kurzzeitige Sonnenexposition ohne Cremen, vorsichtig und  bewusst dosiert, kann hier eine gute natürliche Quelle sein.

Auch hier gilt: Nur mit ausreichend Calcium und Magnesium kann Vitamin D seine Wirkung im Körper entfalten. Eine Kombination dieser Vitalstoffe schafft eine gute Grundlage für gesunde Sonnenaufnahme – innen wie außen.


Eine Lösung für alle?

Die gibt es nicht. Auch hier, sind wir ja sehr individuell. Sonnenbrand vermeiden ist immer noch das oberste Ziel. Aber: nicht jeder muss beim ersten Sonnenstrahl gleich die Sonnencreme auspacken. Auch hier gilt es, auf den Körper zu hören, auf sich zu achten und das ganze flexibel zu handhaben.

Überprüfe für dich:
Wie viel Sonne tut mir gut? Wann braucht mein Körper Schutz – und wann darf er einfach Licht aufnehmen?

Sonnenschutz darf natürlich sein  und darf sich gut anfühlen. Nicht aus Angst, sondern im Einklang, mir dir, deinem Körper und der Natur.

Genieß die Sonnenstunden und tanke deine Sonnenenergie.
Sonnige Grüße

Katrin

Bilder von pixabay